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Mobbing: Wenn der Druck die Seele frisst

Ute K. konnte den typischen Mobbingdruck in ihrer Abteilung nicht mehr ertragen. Das Verstummen von Gesprächen, wenn sie den Raum betrat. Das erkennbare Tuscheln der Kollegen bei Annäherung und das Vorenthalten von Informationen. Auch bei Betriebsfeiern fühlte sie sich ausgeschlossen.

Sie wechselte die Abteilung. Damit aber war das alles noch nicht erledigt. Die neue Vorgesetzte erkundigte sich nämlich bei der vorherigen Abteilung und erfuhr, dass sie dort als "unumgängliche"Kollegin ausgeschieden war. Und damit begannen die Probleme von vorn. Firmenleitung und Betriebsrat wurden informiert. Die Kündigung wurde gefordert.

Nach den Erfahrungen war Ute K. nicht mehr bereit, den Kampf erneut aufzunehmen. Sie wollte nur noch eine Beendigung ihres Arbeitsverhältnisses gegen Abfindung. Die zahlte der Arbeitgeber.

Hätte sie früher schon in der alten Abteilung die Warnzeichen ernst genommen und ihren Arbeitgeber zur Handlung aufgefordert, wäre sie vielleicht noch an ihrem alten Arbeitsplatz und hätte eine Verhaltensänderung bei ihren Kollegen erreichen können...

Mobbing ist kein Modewort

Mobbing ist ein durch alle Medien bekanntes Phänomen: eine konfliktbelastete Kommunikation unter Arbeits­kollegen oder zwischen Vorgesetzten und Untergebenen, der die angegriffene Per­son unterlegen ist. Sie wird mit dem Ziel des Gruppenausstoßes von einer oder mehreren Personen immer wieder direkt oder indirekt angegriffen. Diese Angriffe werden als Diskriminierung erlebt. Mobbing ist also ein komplexer psycho­sozialer Prozess, der weit über Kollegenscherze oder dergleichen hinausgeht.

Was kann man dagegen tun?

Zum einen kann durch Erforschung, Information und Aufklärung der entsprechenden Gremien (z. B. Betriebsrat, spezieller Beauftragter) vorgebeugt werden. Auch der Aufbau von sozialen Netzwerken sowie Training und Schulung haben sich bewährt. Außerdem kann man durch Absprachen und Betriebsvereinbarungen sowie Teambildungen vorbeugen.

Rechtzeitig handeln!

Im Frühstadium kann noch durch Vermittlung, Schlichtung in Streitfällen, Selbsthilfegruppen und Gesprächsrunden entgegengewirkt werden. In einer fortgeschrittenen Phase des Mobbings kommen eigentlich nur Wiedergutmachung und Schadenersatz auf freiwilliger Basis infrage. Manchmal sind sogar Therapie- und Rehabilitationsmaßnahmen sowie berufliche und soziale Wiedereingliederung notwendig.

Wichtig ist es deshalb, schon im Vorfeld auf Isolierungstendenzen einzuwirken. Hellhörigkeit und Gesprächsbereitschaft sind besonders wichtig. Sonst bleibt vielfach nur die Verhandlung über eine Vertragsbeendigung gegen Abfindung wegen Unerträglichkeit des Arbeitsklimas.

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Mitgeteilt von: Rechtsanwalt Andreas Neuber, Hauptstraße 19 , 47809 Krefeld, neuber@pnw.de

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